Klimaschutz durch Cohousing-Wohnprojekte
© pict rider / stock.adobe.com
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Am 30. März 2019 hielt die schwedische Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg eine großartige Rede bei der Verleihung der Goldenen Kamera. (Das Video habe ich am Ende dieser Seite verlinkt.)
Gretas Rede veranlasste mich, hier mal alle positiven Aspekte zusammenzufassen, die Baugruppen und Wohnprojekte im allgemeinen und das NOVAMILIA Konzept mit dem Social Business Ansatz im besonderen durch klimafreundliches Wohnen zum Klimaschutz beitragen können.
Vorab sollten wir festhalten: Um tatsächlich den Klimawandel spürbar bekämpfen zu können, müsste eine Maßnahme zugleich
sein.
Mit dem nachhaltigen Lebensstil in COHOUSING Wohnprojekten wollen wir die drei großen privaten Treiber für Energie- und Ressourcenverbrauch gleichzeitig angehen und durch diverse Maßnahmen dem Klimawandel effektiv entgegenwirken:
Die Senkung aller drei Treiber zusammen kann unseren ökologischen Fußabdruck auf die Hälfte oder weniger reduzieren und damit als wirksame Maßnahme zum Klimaschutz beitragen.
Damit der Klimawandel gestoppt werden kann, reicht es nicht, wenn eine Minderheit von besonders uneigennützigen und selbstlosen Menschen ihre Lebensweise radikal verändert. Damit effektiver Klimaschutz ermöglicht wird, muss die große Mehrheit der Menschen bereit sein ihre Lebensweise zu ändern. Aber es ist unrealistisch darauf zu hoffen, dass eine Mehrheit sich für Verzicht und sinkenden Lebensstandard entscheidet. Cohousing Konzepte wie NOVAMILIA entkoppeln den materiellen Lebensstandard von der Lebensqualität; das eine kann klimawirksam sinken während das andere parallel sogar ansteigt.
Cohousing Wohnprojekte wie NOVAMILIA sind für Menschen nicht in erster Linie wegen der Klimaschutz-Aspekte attraktiv, sondern weil dieses Konzept gemeinschaftlichen Wohnens für viele Menschen ganz praktische Vorteile bringt:
Und wenn so große Teile der Bevölkerung das Leben in Cohousing Wohnprojekten als sehr attraktiv empfinden und so leben möchten, könnte das durch die oben beschriebene Wirksamkeit ein großer Hebel für den Klimaschutz werden.
Es reicht auch nicht, wenn die Bevölkerung der Industrieländer ihren Lebensstil verändert. Denn sie umfassen nur rund 20 Prozent der Weltbevölkerung und die in Schwellen- und Entwicklungsländern lebenden Menschen haben ein berechtigtes Interesse der Armut zu entfliehen und ihren Wohlstand dem der Industrieländer anzupassen. Wenn aber 80 Prozent der Weltbevölkerung weiter nach einer deutlichen Steigerung ihres materiellen Wohlstands streben, so könnte dies das Aus für den Klimaschutz sein.
Es bedarf daher eines alternativen Konzeptes, welches steigende Lebensqualität nicht einseitig mit steigendem materiellen Wohlstand gleichsetzt. Und diese Alternative findet sich in Cohousing Wohnprojekten. Ferner können solidarische Wohnformen helfen, den in vielen Ländern verbreiteten Teufelskreisen der Armut zu entfliehen. Und auch für die vielen in die großen Städte der Schwellen- und Entwicklungsländer strömenden Menschen können gemeinschaftliche Wohnformen eine Alternative zur sozialen Entwurzelung bieten. Denn für NOVAMILIA ist nicht nur die Klimakrise, sondern auch die weltweite Armutsbekämpfung ein wichtiges Thema.
Der NOVAMILIA Lösungsansatz ist auch auf Schwellen- und Entwicklungsländer übertragbar. (hier der Link zum weiterführenden Artikel über unsere neue Wohnform)
NOVAMILIA kombiniert die Konzepte des Social Franchising und des vom Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus entwickelten SOCIAL BUSINESS. Dadurch soll eine stetige inhaltliche Weiterentwicklung und internationale Verbreitung von Cohousing Wohnprojekten wirtschaftlich nachhaltig ermöglicht werden.
Auch wenn wir derzeit noch am Anfang stehen, haben wir die zukünftige Zielstruktur schon vorausgedacht. (Hier der Artikel über den geplanten NOVAMILIA-Verbund)
Fazit: Gemeinschaftliches Wohnen nach dem NOVAMILIA-Ansatz könnte ein effektiver Lösungsansatz zur Bekämpfung des Klimawandels sein!
Aber derzeit müssen wir feststellen, dass der Auf- und Ausbau unseres NOVAMILIA-Ansatzes eine große Herausforderung darstellt, wenn wir allein mit ehrenamtlichem Engagement auskommen müssen. Könnten wir neben den vielen ehrenamtlich Tätigen auch bezahlte Mitarbeiter*innen einstellen oder Freiberufler beauftragen, so würde sich die Entwicklung bis zur ersten Pilot-NOVAMILIA deutlich beschleunigen.
Daher suchen wir aktuell neben weiteren Wohn-Interessierten und ehrenamtlich sich engagierenden Menschen insbesondere Personen, die uns finanziell fördern und unterstützen wollen. Für diese ergäbe sich durch den Schneeballeffekt unseres Social Business Ansatzes der Vorteil, dass die Wirksamkeit des eingesetzten Geldes besonders hoch wäre.
Wer bereit wäre sein Wissen und seine Kreativität für die Verwirklichung unserer ideellen Ziele in das überregionale Gründungs-Team einzubringen, vermerke dies bitte beim …
Und hier die bemerkenswerte Rede von Greta Thunberg: